Anforderungen an die Druckdatei
DTF-Transfers (Direct-To-Film) ermöglichen es, viele verschiedene Motive auf einem großen Bogen Folie zu drucken, die anschließend auf Textilien übertragen werden. Damit der Druck reibungslos verläuft und optimale Ergebnisse liefert, müssen die Druckdaten exakt nach Vorgabe erstellt werden. Unser Leitfaden erklärt Dir praxisnah, wie Du druckfertige Dateien anlegst. Dabei werden Format, Farben, Auflösung und weitere Anforderungen berücksichtigt. Außerdem lernst Du, typische Fehler – von falschen Farbmodi bis zu vergessenen Hintergründen – zu vermeiden. Befolge die Schritte für Dein Programm, und verwende die Checklisten zur Fehlervermeidung, um sicherzustellen, dass Deine Datei druckfertig ist.
Anforderungen an die Druckdatei
Wir haben Dir hier die wichtigsten Vorgaben für DTF-Druckdaten im Überblick zusammengefasst:
- Format (Druckbogen): Erstelle die Datei in einem der zulässigen Formate – 56 x 100 cm, 56 x 50 cm, A3 oder A4. Die Datei sollte exakt in diesen Abmessungen angelegt sein (kein größeres oder kleineres Dokument, da das zu Rückfragen führt). Die maximale Bogenbreite ist 56 cm, dieses Maß darf in der Breite nicht überschritten werden. Du kannst die angegebenen Maße voll ausnutzen – Randabstände oder Beschnitt sind nicht notwendig. Achte beim Anlegen deiner Datei darauf, dass die Maßangabe in Zentimeter oder Millimeter angegeben ist, nicht in Pixel oder Zoll.
- Auflösung: 300 dpi (Pixel/Zoll) in Originalgröße sind erforderlich für scharfe Drucke. Achte darauf, dass auch eingebettete Bilder nicht unter dieser Auflösung liegen. Wenn Du Bilder verwendest, prüfe vor dem Platzieren die Auflösung: z.B. ein 5 cm breites Bild sollte mindestens ~600 Pixel breit sein (5 cm ~ 2 Zoll; 2 Zoll * 300 dpi = 600 Pixel). Vermeide in den PDF-Export-Einstellungen zusätzlich Downsampling unter 300 dpi. Lieber eine etwas größere PDF-Datei als ein Qualitätsverlust. Ein Trick: Zoome im PDF auf 200–300% – wenn es dann noch scharf aussieht, reicht die Auflösung in der Regel aus.
- Keine Sonderfarben: Vermeide Pantone, HKS oder andere Sonderfarb-Bibliotheken. Diese können im DTF-Druck nicht direkt wiedergegeben werden und werden automatisch in CMYK umgewandelt, was zu Abweichungen führen kann. Wähle stattdessen gleich entsprechende CMYK-Werte für Deine Farben. Nutze keine reinen Spot-Color-Swatches in Illustrator/Corel, sondern immer Prozessfarben.
- Farbwerte für Schwarz/Weiß: Für ein sattes Tiefschwarz empfiehlt es sich – abweichend vom klassischen Offsetdruck – 100% in allen CMYK-Kanälen zu verwenden (C=100, M=100, Y=100, K=100). Reinweiß wird im Druck durch den Weißtoner erzeugt; lege weiße Flächen als C=0, M=0, Y=0, K=0 an. Wichtig: Weiße Flächen drucken wir auch weiß – das gilt auch für versehentlich weiß hinterlegte Flächen (Hintergründe etc.). Alles, was transparent (kein Objekt) ist, bleibt unbedruckt und später auf dem Textil frei.
- Hintergrund: Keine Hintergründe einfügen! Lasse den Hintergrund Deiner Datei transparent (ohne Farb- oder Bildhinterlegung). Andernfalls würde z.B. eine weiße Fläche als Hintergrund mitgedruckt werden. DTF-Drucker drucken genau das, was in der Datei sichtbar ist, inklusive weißer Flächen. Entferne auch versteckte Hintergrund-Ebenen vollständig. Diese können sonst im Druck zu unerwünschten Ergebnissen führen.
- Formate wie JPEG speichern keinen Alpha-Kanal, hier wird immer ein weißer Hintergrund hinterlegt. Verwende daher PNG, PSD, AI, PDF etc. und keine JPEGs für freigestellte Grafiken. Kontrolliere die fertige Datei, indem Du einen andersfarbigen Hintergrund testweise hinterlegst – so erkennst Du sofort, ob irgendwo Weißflächen angelegt sind, die transparent sein sollten.
- Beschnitt & Schnittmarken: Es sind keine Beschnittzugaben oder Passermarken erforderlich. Anders als im Offsetdruck musst Du beim DTF keinen zusätzlichen Beschnittrand anlegen. Das Druckformat wird voll ausgenutzt – der Farbkontrollstreifen befindet sich immer außerhalb des Formates.
- Transparenzen & Effekte: Vermeide Transparenzeffekte. Halbtransparente Verläufe ins Nichts, Schlagschatten mit Alphakanal, Leucht- und Glüheffekte etc. können im DTF-Druck Probleme bereiten und unerwünschte Effekte erzeugen. Ein Verlauf ins Transparente ist aufgrund des Weißunterdruckes technisch kaum darstellbar und führt ggf. zu unsauberen Rändern. Hier empfiehlt es sich bei größeren Stückzahlen einen Testdruck anfertigen zu lassen; sprich uns gerne an, falls Du Fragen hierzu hast. Falls Du Effekte einsetzt, solltest Du diese vor dem PDF-Export rasterisieren oder reduzieren, sodass im PDF nur noch voll deckende Elemente übrig sind.
- Schriften: Alle Texte in Pfade/Kurven umwandeln. Um sicherzustellen, dass keine Schriftart-Probleme auftreten, müssen Schriften vektorisiert werden. Offene Fonts könnten beim Öffnen der Datei ersetzt werden oder fehlen – das Umwandeln in Kurven gewährleistet, dass Dein Text exakt wie gewünscht gedruckt wird. (Hinweis: Canva unterstützt diese Funktion nicht manuell) Wenn Texte nicht in Pfade umgewandelt oder eingebettet sind, kann Folgendes passieren: Die RIP Drucksoftware findet die Schriftart nicht und ersetzt sie – Dein schönes Design erscheint dann in Arial oder einer falschen Schrift. Besonders gefährlich bei Spezialfonts oder gebrochenen Schriften. In PDF/X werden zwar eingebettete Schriften erlaubt, aber um absolut sicherzugehen, ist die Konvertierung in Vektorpfade optimal. So ist die Schrift Teil der Grafik und bleibt formgetreu. (Ausnahme Canva: dort wenigstens darauf achten, gängige Fonts zu verwenden, die Canva einbettet, und keine nachträgliche Bearbeitung der PDF durchführen, die die Einbettung zerstört.)
- Dateiformat und PDF-Standard: Speichere die finale Druckdatei bevorzugt als PDF/X-3 oder PDF/X-4. Diese PDF-Standards sind für den Druck geeignet und stellen sicher, dass Farbprofile eingebettet sind und keine Ebenen oder OPI-Informationen stören. Wichtig: Speichere ohne Ebenen – entferne also versteckte Ebenen und vermeide native Formate mit Bearbeitungsdaten. Alternativ kannst Du auch PNG (hochaufgelöst, transparent) oder SVG Dateien schicken. Wenn Du mit Adobe-Programmen arbeitest, nutze beim PDF-Export die vorhandenen PDF/X-Vorgaben für eine korrekte Ausgabe.
- Anordnung der Motive: Platziere alle gewünschten Motive selbst auf dem Bogen. Wir drucken Deinen Bogen so, wie Du ihn anlegst – falls Du Probleme mit der Erstellung des Bogens hast kannst du unseren Artikel „Druckbogenerstellung“ dazu buchen, dann platzieren wir Deine Motive für Dich auf dem Druckbogen. Nutze den Platz optimal, und ordne Deine Grafiken möglichst platzsparend an. Achte darauf, einen kleinen Abstand zwischen den einzelnen Motiven zu lassen (z.B. 0,5–1 cm), damit Du diese einfach ausschneiden kannst, ohne dass benachbarte Motive beschädigt werden.
In weiteren Blogartikeln erfährst Du, wie du die Druckdaten in Canva, Adobe Illustrator oder CorelDRAW anlegst. Solltest Du trotzdem noch Fragen zu der Erstellung der Druckdaten haben, melde Dich gerne bei uns! 😊